Heulen

1. Es ist nicht vom Heulen der Hunde, dass die Kälber sterben.

Widerspricht dem Aberglauben, dass das Hundegeheule Todesfälle anzeige.


2. Heulen gehört zur Sprache des Windes.


3. Heulen gilt nicht vors Sterben.


4. Wenn du selber heulst, so schrei nicht: Wolf!


5. Wo einer heult, da heulen bald viele.

Unter dem 18. Dec. 1841 schrieb Varnhagen von Ense in sein Tagebuch: »Humblodt sagt: Heulwuth habe hier sehr zugenommen; als er abgereist sei, heulten einige, jetzt, nach seiner Wiederkehr, alle.« (Alexander von Humboldt's Briefe an Varnhagen von Ense, Leipzig 1860, S. 105.)


*6. Er heult, dass es Rotz und Wasser gibt. (Rottenburg.)


*7. Er heult (weint), dass man die Hände drunter waschen könnte.


[632] *8. Er heult mit den Wölfen im Busch und blökt mit den Schafen im Felde.


*9. Er heult Rotz und Dreck. (Nürtingen.)


*10. Er heult wie ein Oderwolf.Weinhold, 66.


*11. Er heult wie ein Schlosserhund. (Rottenburg.)

Wie ein Kettenhund; Schlosshund. (Nürtingen.)


*12. Er (sie) heult wie eine Hellerhure. (Schles.)


*13. Et hûlet un sûset as de Jôljägger met sîner helsken Jagd. – Lyra, 90.


*14. Haulet Ju dach nich mehr up bi dat wat krüpt, wênet ju to dat, wat flügt.Lyra, 90.


*15. He hület as en Slots-Rüe (Hund). (Westf.)


*16. Heil'n wie a Ködnhund. (Oberösterreich.) – Baumgarten, 80.


*17. Sie heult Rotz und Knobelich (Knoblauch). (Meiningen.)


[633]

18. Wir wollen nicht heulen, ehe wir geschlagen werden.Froschweiler Chronik des Jahres 1876 von K. Klein (Nördlingen 1877).


*19. Er heult wie eine Leichenfrau.

Die es für Geld thut.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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