Knochenmehl

Eine Tonne Knochenmehl aus Deutschland erspart zehn Tonnen Getreide aus Deutschland.

Die Einführung des Gipses und der Kartoffel, welche der grössern und völligen Ausnutzung des Bodens, d.i. dem Raubbau dienen, liess den deutschen Landmann viele Jahrzehnte die Knochen als Düngemittel gering achten, während sie der intelligentere englische Landwirth zu Millionen von Centnern aus Deutschland bezog. Mit jedem Centner Knochenmehl wird aber den Feldern eine Hauptbedingung zur Wiedergewinnung von mehr als 2500 Pfund Weizen, Korn oder Getreidewerth entzogen. Ueber den Werth der Knochen vgl. Allgemeiner Anzeiger, Gotha im Januar 1836, Nr. 5, und Der landwirthschaftliche Raubbau, in Unsere Tage, Braunschweig 1864, Hft. 59, S. 438.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1437.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: