So

1. Einmal so, einmal so, sagte der trunkene Bauer, und zog seine Strümpfe verkehrt an.

Holl.: Hoe menigmaal vergaat ons het gedenken, zei dronken Joost, en hij trok zijne kousen verkeerd aan. (Harrebomée, I, 444b.)


2. Kommst du mir so, so komm ich dir so!

Ein Feldherr soll infolge der Aufforderung, einen Schlachtplan zu entwerfen, zwei starke Striche, den einen von oben nach unten, den andern von unten nach oben gezogen und dabei die obigen Worte mit der Hinzufügung gesprochen haben: Nach diesem Plane schlage ich den Feind. Wahrscheinlich ist der Ausspruch schon Sprichwort gewesen, wiewol angenommen wird, dass er es durch obige Veranlassung geworden ist.


3. Sau du mie, sau ik die. (Waldeck.) – Firmenich, I, 326, 45; Curtze, 327, 153; für Hannover: Schambach, II, 46.


4. Si säu, dat ruimed, sach de Biur, doa was hai fanner Ledder follen. (Hemer in der Grafschaft Mark.) – Frommann, III, 255, 25.

*5. A iss ju sunste nich a su.Gomolcke, 136.


*6. Da wött i net so machen. (Rottenburg.)

Nicht die Hand darum oder deshalb umkehren, mit der Geberde des Handumdrehens.


*7. Das ist so und so.Lohrengel, II, 76.


*8. Dat is nich so, as: sett di man rup. (Pommern.)

Das geht nicht so leicht.


*9. Dat is nich sô, as: sühst mî wol.


*10. Datt is ni immer so, as datt von buden (aussen) utsägt (aussieht). (Rendsburg.)


*11. Datt öss man nich so so, dat öss höre se. Frischbier2, 3538.


*12. Es geht nur so so!

Nur mittelmässig, weder gut noch schlecht. Ausdruck der Bedenklichkeit.

Frz.: Entre le zist et le zest. (Lendroy, 1468.)


*13. Es ist gerade so, wie wenn man in den Hundestall nach Brot käme.Schles. Provinzialbl., 1873, S. 239.


*14. 'S îs nich dâm a su. (Schles.) – Frommann, III, 415, 576.

Starke Verneinung.


*15. So bis an mein (dein) seliges Ende.

Möge es bleiben, fortgehen. Redensart bei einem hohen Grade von Wohlbefinden, Wohlergehen. Man sagt auch: Danke Gott, wenn es dir bis an dein seliges Ende so geht. »Es hesst bey mir: immer a su und inde a su.« (Keller, 141a.)


*16. So oder so, gegeben oder genommen.Eiselein, 570.


*17. Su, wie su, 's gilt halt. (Oberlausitz.)

Sprache der Rechthaber.


*18. Weder so, noch so.

Poln.: Ni z tąd, ni z owąd! Ni sak, ni tak. (Lompa, 24.)


*19. Wenn es so nicht geht, muss man's anders anfangen.


[Zusätze und Ergänzungen]

*20. Wenn's so ist, will ich Hans heissen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876.
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