Wälzen

*1. Das ist zum wälzen.

Nämlich so drollig, so lächerlich u.s.w. »Auch Stücke, die mir in die Hände kommen, sind oft zum Wälzen.« (Blumenthal, 182.)


*2. Er wälzt sich wie eine Sau im Morast.

»In allerhand Sünden und Lastern gleichsamb wie ein Sau im Morast umbgewälzet.« (Springinsfeld.)


*3. Er wälzt sich wie Lavinen.Eiselein, 413.


*4. Er wälzt sich wieder nach der Schwemme in dem Koth.Kritzinger, 141b.


*5. Hei weltert sik äs en Palmiesel. (Westf.)

Palmesel ist in Westfalen ein Scheltwort für einen trägen Menschen, der sich, besonders in Gesellschaften, unanständig beträgt, wie sich etwa der Palmesel bei der Procession wälzte, was voraussetzt, dass man einen leibhaften Esel mitgeführt, wovon man in Westfalen nichts wissen will. In Baiern hat man (nach Schmeller's Bairischem Wörterbuch) noch vor einigen Jahrzehnten einen hölzernen Palmesel herumgeführt.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 1774.
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