Docht, der

[1507] Der Docht, des -es, plur. die -e, derjenige brennbare Körper in einem Lichte oder einer Lampe, welcher das Fett oder Öhl zuführet, so die Flamme eigentlich unterhalten muß. Des Lebens Docht, eine schon sehr abgenutzte Figur, das Leben zu benennen.

Anm. Man leitet dieses Wort von ziehen, Nieders. tehen her, und da ist die Oberdeutsche Mundart, welche dieses Wort Tocht und Tacht spricht und schreibet, der Abstammung freylich getreuer geblieben, als die Hochdeutsche. Indessen findet sich schon bey dem Opitz Docht. In der Niedersächsischen und gemeinen Obersächsischen Mundart lautet dieses Wort Dacht. Im Oberdeutschen ist es zugleich ungewissen Geschlechtes, das Tocht, welches auch in der Deutschen Bibel beybehalten worden: ein glimmendes Tocht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1507.
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