Elegīe, die

[1787] Die Elegīe, (dreysylbig,) plur. die -n, (viersylbig,) aus dem Griech. ελεγος, die Klage, in der Dichtkunst der Alten und der Neuern. 1) Eigentlich, ein Klagegedicht, ein Gedicht, in welchem der Dichter klaget, oder sich über etwas beklaget. 2) In weiterer Bedeutung war die Elegie schon bey den Alten ein Gedicht, welches den sanften Empfindungen der Traurigkeit oder Freude, besonders den verliebten Empfindungen einer so wohl glücklichen als unglücklichen Zärtlichkeit gewidmet war. 3) In der weitesten Bedeutung hieß bey den Lateinern die Elegie ein jedes Gedicht, welches aus abwechselnden Hexametern und Pentametern[1787] bestand, weil diese Versart am häufigsten zu den eigentlichen Elegien gebraucht wurde. Daher das Bey- und Nebenwort elēgisch.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1787-1788.
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