Erleichtern

[1916] Erleichtern, verb. reg. act. leichter machen; so wohl in Beziehung auf die Sache. Ein Schiff, einen Wagen erleichtern. Der Trost erleichtert das Elend. Sein Gewissen erleichtern, dasselbe von demjenigen befreyen, wovon es gedrückt, beschweret wurde. Sich erleichtern, in der anständigern Sprechart, seine Nothdurft verrichten. Als auch in Beziehung auf die Person, mit deren dritten Endung, so wohl eigentlich, als figürlich. Ich will dir die Last, die Arbeit erleichtern. Ich habe ihm sein Amt erleichtert. Man suchte ihm seine Arbeit zu erleichtern. So auch die Erleichterung, so wohl von der Handlung des Erleichterns, ohne Plural, als auch von der Sache, welche uns eine Last oder ein Übel leichter macht. Jemanden eine Erleichterung machen. Das ist mir eine große Erleichterung. Eine Erleichterung in etwas suchen.

Anm. Ottfried gebraucht dafür in figürlichem Verstande lihtan, welches noch in dem Nieders. lichten, verlichten üblich ist, Luther aber Hiob 7, 13 leichtern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1916.
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