Gesenk, das

[624] Das Gesênk, des -es, plur. die -e. 1. Von dem Zeitworte senken. 1) Dasjenige, was zur Versenkung eines andern Dinges dienet. So nennen die Fischer die Gewichte, womit ein Netz am Rande belastet wird, damit es auf den Grund sinke, das Gesenk. 2) Dasjenige, was gesenket wird. Die Winzer nennen im Weinbaue dasjenige Stück eines alten Weinstockes, worein sie einen Schnitt thun und solches hernach in die Erde senken, damit es Wurzel fasse, das Gesenk; im Salischen Gesetze Candosoccus, vermuthlich von Cando, Kante, Ende, und Soccus, Senker. 3) Dasjenige, worein ein anderer Körper gesenket wird. Dahin gehören die Gesenke der Schlösser, d.i. die stählernen Formen, dem glühenden Eisen darin eine jede beliebige Gestalt zu geben. Bey den Feilenhauern ist das Gesenk ein Werkzeug mit verschiedenen Rinnen, die Feilen, wenn man sie hauet, darein zu legen; das Haueisen. 2. Von dem Zeitworte sinken, welches im Bergbaue für senken üblich ist, eine jede Aushöhlung, in welcher Stein und Erz so wohl oben als unten gebrochen wird. In engerer Bedeutung ist es die unterste Tiefe einer Grube, von welcher immer weiter in die Tiefe fortgearbeitet oder abgesunken wird. S. Sinken, das Activum.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 624.
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