Gift (1), die

[686] 1. Die Gift, plur. die -e, eine jede Sache, welche man einem andern gibt, eine Gabe, und in engerer Bedeutung, ein Geschenk. Mit Geschenken, Giften und Gaben etwas ausrichten, Apherd. beym Frisch.


Da hilfet ganz kein Kauf noch Gift noch Gaben,

Opitz.


Dieses sind die Gift und Gaben,

Die uns über allen Neid

Heben sollen jederzeit,

Opitz.


Im Hochdeutschen ist es wenigstens in der edlen und anständigen Schreibart veraltet. Nur das Wort Mitgift hat es noch erhalten. Eben so veraltet sind die Wörter Gifter, der Schenkende, begiften, begaben, beschenken u.a.m. Es kommt von geben her, wie Trift von treiben, das Nieders. Löfde, Verlöfde, von loben, verloben u.s.f. und wurde ehedem auch von der Handlung des Gebens gebraucht. Bey dem Ottfried Gift.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 686.
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