Gleichgewicht, das

[714] Das Gleichgewicht, des -es, plur. inus. die Gleichheit des Gewichtes zweyer Körper. 1) Eigentlich, dasjenige Verhältniß zwischen der Last und Kraft, da beyde ein gleiches Gewicht haben, oder keines das andere aus seiner Stelle bewegen kann. Einem Körper das Gleichgewicht halten. Zwey Körper stehen im Gleichgewichte, wenn ihre Schweren auf einerley Art auf einander wirken. Im gemeinen Leben auch die Lehre, die Wage, Lat. Aequilibrium. 2) Figürlich. In der Mahlerey ist es die verhältnißmäßige Vertheilung der Gegenstände auf der ganzen Fläche des Gemähldes, so daß nicht eine Seite voll, und die andere leer ist. Das Gleichgewicht der Gründe, in der Moral, wenn sie von gleicher Stärke sind, und dadurch die Entschließung hindern.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 714.
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