Gold, das

[743] Das Gold, des -es, plur. inus. das reinste, schwerste, kostbarste und feuerbeständigste Metall, welches gelb von Farbe ist, und von Alters her zum Maßstabe des Werthes der Dinge angenommen worden. Gediegenes, oder gewachsenes Gold, im Gegensatze des vererzten. Gemünztes, ungemünztes Gold. In Gold arbeiten, allerley Geräthe aus Gold verfertigen. In Gold einfassen. Mit Gold überziehen. Gesponennes Gold, Faden, welche mit einem zarten geplätteten und vegoldeten Drahte umsponnen sind. Geschlagenes Gold, zu zarten Blätern geschlagenes Gold. Brunirtes Gold, dasjenige Gold, welches über eine glatte Fläche gestrichen und mit dem Brunirstahle poliret wird. Mattes Gold, welches unter dem brunirten geleget wird. Mosaisches Gold, das über Stuckaturarbeit in Blättern aufgetragene Gold, welches an gewissen Stellen mit Braun schattiret wird. Gold machen, andere Metalle oder Mineralien in Gold zu verwandeln suchen. Es ist nicht alles Gold was gleißet, S. 1 Gleißen. Gold waschen, die in dem Flußsande befindlichen Goldkörner sammeln, S. Goldwäsche. Figürlich auch gemünztes Gold. Hundert Thaler in Gold, gemeiniglich in Golde. Eine Summe in Golde bezahlen, besser in Gold. In Schleßwig hält eine Hufe Landes sechs Mark Goldes, vermuthlich, weil sie ehedem so viel galt. Sie ist eine Frau, die nicht mit Golde (mit Gold) zu bezahlen ist. Ingleichen goldene Gefäße. Du sollst bey mir wohnen und aus Gold trinken, Geßn. Wie auch die glänzende Goldfarbe in der höhern Schreibart. Des Würmchens Flügel sind grünliches Gold, Geßn. Im Oberdeutschen gebraucht man es auch von dem Goldglanze der untergehenden Sonne. Die Sonne geht zu Golde, Tschudi, geht unter.

Anm. Bey dem Kero Cold, bey dem Ottfried Gold, bey dem Willeram Guold, im Holländ. Gout, im Angels. und Engl. Gold, im Dän. Guld, im Schwed. Gull, bey dem Ulphilas Gulths, bey den Krimmischen Tartarn Goltz, im Pohln. Zloto. Entweder von gelb, Nieders. geel, Pohlnisch zolty, oder auch mit Geld von gelten, weil man schon von den ältesten Zeiten den Werth der Dinge darnach bestimmt und diese damit gegolten, d.i. bezahlet hat. So ungebräuchlich der Plural dieses Wortes im gemeinen Leben ist, so gewöhnlich ist er in den Bergwerken, wo man von mehrern Arten oder Quantitäten des Goldes oder der Golderze die Golde, die Gölder oder Golder sagt. Ja in dem Reichsabschiede unter dem Kaiser Maximilian von 1476 werden die Goldbergwerke im Plural gleichfalls Golder genannt. S. auch Gulden und Gülden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 743.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: