Hebe, die

[1041] Die Hêbe, plur. die -n, von dem Zeitworte heben, was gehoben wird, doch nur in einigen einzelnen Fällen. In der Deutschen Bibel ist die Hebe oder das Hebopfer bey dem Gottesdienste der ehemahligen Juden, ein jedes Opfer oder Gott gewidmetes Geschenk, welches mit empor heben dargebracht wurde; besonders die auf solche Art dargebrachten Erstlinge von den Früchten. S. Heben und Hebeschulter. In weiterer Bedeutung wird in manchen Gegenden eine jede Abgabe Hebe genannt, wofür an andern Orten das Wort Hebung üblich ist.


Blüh, theurer Schafgotsch! blüh und lebe!

Kein Fall ersteigt dein Grafenhaus;

Das Glücke zollt dir Zins und Hebe,

Dein Stammbaum schlage täglich aus,

Günth.


Daher in der Landwirthschaft einiger Gegenden, z.B. in der Lausitz, der Drescherlohn, so fern er in einem bestimmten Theile des ausgedroschenen Getreides bestehet, die Drescherhebe genannt wird. S. Hebekorn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1041.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: