Hebel, der

[1042] Der Hêbel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Werkzeug, einen andern Körper damit zu heben, oder aufzuheben. So ist in der Mechanik der Hebel eine gerade steife Linie, welche in einem Puncte, um welchen sie beweglich ist, auflieget, und an deren einem Ende die Last, an dem andern aber die Kraft angebracht wird; Vectis, Franz. Levier, im mittlern Lat. Levarius. Im gemeinen Leben wird ein solches einfaches Werkzeug gemeiniglich der Hebebaum oder das Hebeisen genannt. In zusammen gesetzten Kunstzeugen hat man so wohl Tragehebel, welche die Last eigentlich heben, als auch Druckhebel, welche sie niederdrücken; welche letztern nur figürlich den Nahmen der Hebel führen. In einigen Gegenden wird auch der Sauerteig der Hebel genannt, Franz. Levain, weil er den Teig hebet, oder zum Gähren bringet, S. Hefen; daher hebeln auch für säuern, einsäuern vorkommt. Das -el in diesem Worte zeiget ein Werkzeug an. S. Heber.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1042.
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