Heimweh, das

[1084] Das Heimweh, des -es, plur. inus. ein heftiges Verlangen nach seinem Vaterlande, nach seiner Heimath; welches in manchen Fällen in eine körperliche Krankheit, in Melancholie und Abzehrung ausartet, und alsdann auch die Heimsucht, und bey den Ärzten mit Griechischen Kunstwörtern Nostalgia, Pathopatridalgia genannt wird; bey den Franzosen aus dem Deutschen verstümmelt Emmevé. Das Heimweh haben, bekommen. Die Schweizer, welche in ihrem Vaterlande an eine reine, feine Luft gewöhnt sind, sind dieser Krankheit vor andern ausgesetzet, daher sie in einer dickern und unreinern Luft dieselbe oft in einem sehr hohen Grade bekommen, ob sie gleich selbst keine Ursache davon anzugeben wissen. S. Heimsiech.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1084.
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