Kobalt, der

[1675] Der Kōbalt, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein im Bergbaue und der Mineralogie übliches Wort, wo es verschiedene Producte des Mineralreiches bezeichnet. 1) Der Galmey ist in einigen, besonders Oberdeutschen Gegenden unter dem Nahmen des Kobaltes bekannt. 2) Am häufigsten ist der Kobalt ein Halbmetall, welches von allen Farben angetroffen wird, im Schmelzen einen weißglänzenden spröden König, (S. Kobaltspeise,) und eine unmetallische Erde gibt, aus welcher mit Sand und Alkali die so bekannte Smalte oder blaue Farbe bereitet wird, daher er auch der Farbenkobalt genannt wird; Cadmia metallica. S. Glanzkobalt, Rußkobalt, Schlackenkobalt, Scherbenkobalt. In der engsten Bedeutung ist in den Blaufarbenwerken Kobalt oder Blaufarbe das aus der Erde des Kobaltes bereitete dunkelblaue Glas; zum Unterschiede von den blassern, welches Äschel oder Eschel genannt wird. 3) In weiterer Bedeutung werden auch solche Mineralien, welche dem jetzt gedachten Kobalte gleichen, aber entweder keine färbende, oder doch keine arsenikalische und regulinische Theile haben, Kobalte, bestimmter aber unvollkommene oder unechte Kobalte genannt. 4) In noch weiterer Bedeutung heißt bey den Bergleuten oft alles Kobalt, was im Schmelzen[1675] kein Metall gibt, nach Schwefel und Arsenik riecht und andere Metalle raubt oder spröde macht.

Anm. Im gemeinen Leben oft Kobelt, Kobold, welches doch ein anderes Ding ist, im Dän. Kobolt, im Engl. Cobalt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1675-1676.
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