Kobalt

[981] Kobalt (chem. Zeichen Co), Metall, findet sich gediegen nur im Meteoreisen, sonst, an Schwefel und Arsen gebunden, mit Nickel, Eisen etc. zusammen, im Speis-K., Glanz-K., Kobaltkies etc. Das reine Metall entsteht beim Glühen des oxalsauren Salzes für sich oder durch Reduktion des Oxyduls mit Wasserstoff oder Kohle; rötlichweiß, dehnbar; magnetisch; das festeste Metall, spez. Gewicht 8,9; Atomgewicht 58,8. – Kobaltverbindungen werden meist direkt aus den Erzen hergestellt, indem ein bei der Nickelgewinnung abfallendes arsenhaltiges Produkt, die [981] Kobaltspeise, geröstet wird und das zurückbleibende Gemisch von Kobaltoxyden und Kobaltarsenverbindungen (Zaffer, Saflor, Kobaltsaflor) direkt auf blaue Farben verschmolzen oder durch chem. Operationen in reine Verbindungen übergeführt wird. K. tritt hauptsächlich zweiwertig auf und gibt so die beständigen Kobaltoverbindungen (denen des Magnesiums ähnlich). Die Salze sind wasserfrei meist blau, wasserhaltig rot gefärbt (Verwendung zu sympathetischer Tinte, Barometerblumen); Kobaltoxydul (Kobaltooxyd), braunes Pulver, das durch Glühen des Hydroxyduls bei Luftabschluß entsteht; Kobaltchlorür (Chlor-K.), mit Wasser kristallisiert rosenrot, wasserfrei blau. Kobaltsilikat (kieselsaures K.) ist prachtvoll blau gefärbt und bildet mit kieselsaurem Kalium die Smalte (s.d.); Kobaltaluminat entsteht beim Glühen von Kobaltsalzen mit Tonerde (Thenards Blau, Kobaltultramarin, Kobaltblau, Leithner oder Leidener Blau, Königsblau); Kobaltzinkoxyd, ähnlich gewonnen, ist Rinmanns Grün (Kobalt-, Sächsisch-, Türkisgrün, grüner Zinnober). Von den dreiwertigen Kobaltiverbindungen sind nur Oxyde und komplizierte Salze (z.B. Kobaltammonsalze) beständig; Kobaltoxyd (Kobaltioxyd), schwarz, im Handel Oxydul enthaltend, durch Glühen des Hydroxyds dargestellt, dient zum Blaufärben in der Keramik und Glasfabrikation. Kobaltikaliumnitrat (Kobaltoxydkaliumnitrat), gelber Niederschlag aus Kobaltosalzen durch salpetrigsaures Kalium und Essigsäure (Kobaltgelb, Indischgelb, Fischers Salz).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 981-982.
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