Nickel

[267] Nickel (chem. Zeichen Ni), Metall, gediegen nur im Meteoreisen, sonst an Arsen, Schwefel und Kieselsäure gebunden, meist mit Kobalt im Kupfer-N., Nickelglanz, Nickel- oder Haarkies, ferner in Magnet-, Schwefel- und Kupferkiesen. Die Gewinnung erfolgt entweder auf trocknem Wege, indem das N. ähnlich wie Kupfer in einem Stein oder einer Speise angereichert, dann totgeröstet und reduziert wird, oder auf nassem Wege durch Fällung des Hydroxyds. N. ist silberweiß mit schwach gelblichem Stich, ziemlich hart, strengflüssig, schmilzt bei 1500°, ist sehr dehnbar und politurfähig; spez. Gewicht 8,9, Atomgewicht 58,7. Es wird magnetisch, ist luftbeständig und läßt sich in reinem Zustande und bei Luftabschluß schweißen. Reines N. wird als Ersatz von Silber und Zinn für Drähte und Kochgefäße verwendet, da es von Speisen und Getränken kaum verändert wird, ferner zum galvanischen Vernickeln und Plattieren von Eisen und Stahl, zu nichtrostenden Magneten und Magnetnadeln; Hauptverwendung in Legierungen: N.-Kupfer für die harten und sehr beständigen Nickelmünzen (s.d.), N.-Kupfer-Zink (Neusilber, Argentan, Packfong, versilbert Alfenide und Christofle); Kupfer N. Antimon ist Suhler Weißkupfer; Kupfer-N.-Mangan, neusilberähnlich, für technische Zwecke (Antifriktionsmetall); Kupfer-N.-Zinn (Arguzoid) zu Kunstgußwaren; N.-Kupfer-Zink-Zinn (weiße Nickelbronze), widerstandsfähiger als Messing, zu physik.-mediz. und musikal. Instrumenten; 3 Proz. N. machen den Stahl härter, zäher und beständiger gegen Luft und Wasser (Nickelstahl, Meteorstahl), so das er zu Panzerplatten, Geschützen, Schraubenwellen u.v.a. verwendet werden kann. N. wird von Schwefel- und Salzsäure schwer, von Salpetersäure leicht zu grünen Nickeloxydulsalzen gelöst. Fein verteilt verbindet es sich mit Kohlenoxyd zu flüssigem, leicht flüchtigem Nickelkarbonyl. In den meisten Verbindungen ist das N. zweiwertig (Nickeloverbindungen, ähnlich den Kobaltoverbindungen), die wasserfreien Salze sind gelb. Nickeloxydul, graugrünes Pulver; Nickelhydroxydul (Nickeloxydulhydrat), apfelgrüner Niederschlag aus den Salzen und Alkalien. Nickeloxyd und Nickelhydroxyd, schwarz, entstehen aus Nickelsalzen durch Oxydationsmittel; Nickeloxyde benutzt man in der Glasfabrikation und Porzellanmalerei. Nickelchlorür (Chlornickel), grüne Prismen; Nickelsulfat (schwefelsaures N., Nickelvitriol), grüne Prismen, gibt mit Ammoniumsulfat tiefblaues, wasserlösliches Nickelammonsulfat, dient zum galvanischen Vernickeln, zum Schwarzfärben von Zink und Messing. Nickelphosphat (phosphorsaures N.), gelber Niederschlag, als Nickelgelb in der Malerei und beim Tapetendruck verwandt. Nickelcyanür, grünlicher Niederschlag, löst sich in überschüssigem Cyankalium. Schwefel-N. (Nickelsulfür, Nickelsulfid) fällt aus Nickelsalzlösungen durch Schwefelalkalien als amorpher schwarzer Niederschlag, in verdünnten Säuren unlöslich; mineralisch in Nickelerzen. – Vgl. Borchers (»Elektrometallurgie des N.«, 1903).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 267.
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