Köthe, die

[1734] Die Köthe, plur. die -n, ein Wort, welches überhaupt einen hohlen, eingeschlossenen Raum bedeutet, aber nur noch in zwey Fällen üblich ist. 1) An den Pferden ist die Köthe das Gelenk über dem Fessel, wo das lange Haar verschnitten wird, das unterste Gelenk an einem Pferdefuße, zwischen dem Schienbeine und Hufe; ohne Zweifel von der darunter befindlichen Höhle oder Vertiefung; S. 2. Kaute und Kaue. Sich die Köthe verstauchen, welches auch ausköthen genannt wird. Im Nieders. Kaute, im Dän. Koder, im Böhm. Kutek. So fern dieser Theil zugleich erhaben ist, und über die darunter befindliche Vertiefung herüber hängt, kann er auch von der Erhöhung den Nahmen haben, S. 7. Katze. 2) * Ein Schrank, doch nur im gemeinen Leben der Meißner, der im Österreichischen ein Kasten genannt wird. Die Kleiderköthe, Wäschköthe, Silberköthe und so ferner.

In beyden Fällen mit dem Worte das Koth zu dem weitläufigen Geschlechte des Wortes Kaue. Im Schwedischen ist Kaette eine Wiege, ein Bett, und ein Koben oder Verschlag in einem Stalle.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1734.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika