Kratze, die

[1755] Die Kratze, plur. die -n, ein Werkzeug zum Kratzen. Bey den Wollarbeitern ist es eine Art Kämme, die Wolle zu kämmen, welche in Ansehung der Feine unmittelbar auf die Reiß- oder Brechkämme folgen und auch Kratzkämme, ingleichen Krämpeln in der engsten Bedeutung genannt werden. Bey den Minierern ist es eine vornen gekrümmte Schaufel, die Erde an sich zu ziehen, welche auch Krücke genannt wird. Die Kratze der Bergleute ist eine ähnliche Art einer Krücke. Die Hutmacher haben eine Kratze, Franz. Carrelet, welches eine kleine Krämpel ist, das Haar an den gefärbten und rein gestrichenen Hüten damit wieder aufzukratzen. S. Kratzen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1755.
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