Lehne (3), die

[1980] 3. Die Lehne, (mit einem dunkeln e,) plur. die -n, in einigen Gegenden, ein Nahme des Achsnagels, welcher an andern Orten mit der intensiven Endung die Lünse genannt wird, da denn beyde im gemeinen Leben häufig in Lönse, Lünsch, Leine, Lan, Lyn, Lihn u.s.f. verderbt werden. Im Böhmischen heißt dieser Achs- oder Vorstecknagel Launek. Weil an den Rüstwagen dieser Nagel in einer langen Stange befestiget ist, an welche sich die Leitern lehnen, so leitet Frisch es von diesem Worte ab. Allein, da die wenigsten Achsnägel solche Stangen haben, und doch Lehnen heißen, so scheinet dieses Wort zu einem andern Geschlechte zu gehören. Vielleicht zu Lanze. Eine Decklehne ist eine solche Lehne mit einem breiten Bleche, den Koth abzuhalten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1980.
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