Lohe (1), die

[2093] 1. Die Lohe, plur. doch nur von mehrern Arten und Quantitäten, die -n, die abgeschälte und zu Pulver gestampfte Rinde der Eichen, Erlen, Birken und Fichten, wie sie von den Gärbern zur Zubereitung des Leders gebraucht wird. Eichenlohe, Fichtenlohe, Erlenlohe, Birkenlohe. Bey einigen der Loh, im Nieders. das Loh. Siehe viele der folgenden Zusammensetzungen. Anm. Es ist ungewiß, ob in diesem Worte der Begriff der Zermalmung, oder der beitzenden Kraft, oder eines andern Umstandes der herrschende ist. Im ersten Falle würde es zu klein, -lein, schlagen, und andern dieses Geschlechtes gehören, im zweyten aber zu Lauge im heutigen Verstande. Im Nieders. ist lohen, löen, trübe, farbig machen. Wenn eine neue Pumpe in das Wasser gesetzet wird, so löet das Holz, es macht das Wasser unrein und trübe. Der Kirschsaft lohet das Wasser, färbt es. Ingleichen flecken, welches Wort selbst hierher zugehören scheinet. Die Kirschen lohen, machen Flecken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 2093.
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