Lohe [1]

[663] Lohe, gemahlene Fichten- oder Eichenrinde, die zum Lohgerben dient. Zum gröblichen Zerkleinern der Rinde benutzt man Häckselladen und besondere Loheschneidemaschinen, bei denen gezahnte Zylinder die auf einer Tafel ausgebreitete Rinde gegen rotierende Klingen schieben. Die eigentlichen Lohmühlen sind nach dem Kaffeemühlenprinzip konstruiert (Glockenmühlen) oder sie haben, wie die gewöhnlichen Getreidemahlmühlen, horizontale Steine; doch werden auch Desintegratoren und Lohsägemühlen, welche die Arbeit der Schneidemühlen und die der Lohmühlen vereinigen, mit großem Vorteil benutzt. Lohextrakt ist ein wässeriger eingedampfter Auszug von L. (s. Gerbsäureextrakte). Die gebrauchte L. wird vom Gerber ausgepreßt, und die Preßkuchen (Lohkuchen, Lohkäse) kommen als billiges Brennmaterial in den Handel; auch dient jene zum Füllen der Beete in Pflanzen-Warmhäusern. Ausgegorne L. eignet sich, mit etwas Sand vermischt, zum Pflanzen minder zarter Topfgewächse. Über Benutzung der L. in der Gerberei s. Leder (besonders S. 308 f.).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 663.
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