Röcheln

[1138] Röcheln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, mit voller, mit Blut oder Schleim angefüllter Brust oder Luftröhre, athmen, dergleichen nicht nur bey Sterbenden zu geschehen pflegt, sondern auch zuweilen bey sonst gesunden, wenn die Luftröhre oder Brust stark mit Schleim angefüllet ist. Daher das Röcheln.

Anm. Im Schwed. rossla, im Bretagnischen ronkel, im Franz. raler, ehedem racler, im Lat. ronchissare, im Griech. ρεγκειν, ρογχαζειν, im Niederdeutschen mit einem andern Endlaute des Stammwortes rotteln, im Engl. to rottle, to ruttle. Es ist eine genaue Nachahmung des röchelnden Schalles selbst, der Form nach aber ein Intensivum von dem noch im Nieders. üblichen raken, mit einem Geräusche auswerfen. Im Isländ. ist dieses hracka für röcheln üblich. Ehedem gebrauchte man es, im Deutschen auch von dem ähnlichen Laute der Schweine, Pferde und Esel, wovon Frisch Beyspiele anführet, und wo es auch rücheln, rüheln, rincheln lautete. An einigen Orten rochzen die Frösche, wenn sie im Hochdeutschen röcheln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1138.
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