Röcheln

[211] Röcheln, 1) (Stertor), der sowohl unter dem Einathmen als Ausathmen vernehmbare rasselnde Ton, der Begleiter von Schleimkrankheiten der Brust, wo durch Husten die Lunge sich nicht des Hindernisses entledigt, welches dem Ein- u. Austritt der Luft entgegensteht, auch bei Sterbenden, wo das Leben stufenweise erlischt, das Herz seine Schläge noch fortsetzt, auch das Athmungsorgan seine Regsamkeit noch nicht verloren hat, die Vitalität der Lungenschleimhäute aber zu dem Grade gesunken ist, daß auch die Lungenfeuchtigkeit in größerer Menge sich ergießt, ohne weder (wenigstens nicht genügend) durch den Husten ausgeworfen, noch im Verhältniß wieder eingesogen zu werden. 2) Krankheit, von welcher Hühner, die lange Zeit der Kälte od. der Sonnenhitze ausgesetzt sind, befallen werden. Es besteht in einem Halsreize von einer scharfen Materie, welche sie vergebens in hinreichender Menge auszustoßen streben; sie verlieren die Freßlust, werden auch häufig von Krämpfen befallen. Man durchsticht, um eine Ableitung zu machen, ihnen die Nasenlöcher mit einer kleinen Feder; zuweilen entsteht auch von selbst dabei eine Geschwulst an einer Seite des Kopfes, welche man öffnet u. die Wunde mit warmem Wein auswäscht u. etwas Salz hineinstreut.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 211.
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