Schwärmer, der

[1717] Der Schwärmer, des -s, plur. ut nom. sing. von dem vorigen Zeitworte. 1. Ein schwärmendes Ding; in welchem Verstande es besonders in der Feuerwerkskunst üblich ist, wo ein in Papier gefüllter kleiner Feuerwerkssatz, welcher, wenn er angezündet wird, vor dem Zerplatzen nicht nur ein schwärmendes Getöse macht, sondern auch ohne Ordnung hin und her schwärmet, ein Schwärmer genannt wird. Schwärmer werfen. In figürlichem Verstande heißt bey den Jägern ein Leithund, welcher sich leicht durch sinnliche Eindrücke von der Fährte abbringen läßt, ein Schwärmer. 2. Eine schwärmende Person, Fämin. die Schwärmerinn. 1) In der ersten figürlichen Bedeutung des Zeitwortes, eine Person, welche sich rauschenden Vergnügungen und Ausschweifungen überläßt. Ein Gassenschwärmer, Nachtschwärmer u.s.f. 2) In der dritten und vierten figürlichen Bedeutung, eine Person, welche undeutliche und in noch engerm Verstande, welche verworrene Vorstellungen zum Nachtheile deutlicher und klarer zum Bestimmungsgrunde ihrer Urtheile und Handlungen macht, wo es in allen Ständen, Geschäften und Wissenschaften Schwärmer und Schwärmerinnen gibt, welche Empfindungen und wohl gar Einbildungen für Wahrheit halten. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1717.
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