Sinter (2), der

[109] 2. Der Sinter, des -s, plur. doch gleichfalls nur von mehrern Arten oder Quantitäten, ut nom. sing. 1. Im Bergbaue und der Mineralogie, ein kalkartiger Stein, welcher aus dem herab oder heraus sinternden mit Kalkerde geschwängerten Wasser entstehet, und nach Abdünstung des Wassers zu einer festen Steinart zusammen sintert: Steinsinter, Tropfstein, Stalactites. Man findet diese Steinart in allerley seltsamen Gestalten in den unterirdischen Höhlen, z.B. in der Baumannshöhle, auf alten Stollen und Strecken u.s.f. Das Confetti di Tivoli ist von eben der Art, vermuthlich auch die Rogensteine und Erbsensteine. In den gemeinen Sprecharten lautet es nur Sinner. 2. In der Leinwands-Bleichen wird die Asche von faulem und morschem Holze Sinter und Sinterasche genannt, zum Unterschiede von der Ofenasche. Grauer Sinter, Asche von morschen Weißtannen; weißer, von solchen Eichen, Büchen und Äspen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 109.
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