Spelz, der

[183] Der Spêlz, des -es, plur. inusit. eine Art des Weizens, welcher sich besonders dadurch von dem gewöhnlichen Weizen unterscheidet, daß allezeit zwey Körner auf Einer Seite der Ähre neben einander stehen; Triticum Spelta Linn. Er wird in Ober-Deutschland am häufigsten gebauet, wo er auch Fesen, Vesen, Kern, Dinkel heißt. Im Niederdeutschen heißt er mit der gewöhnlichen Vertauschung des Zischlautes Spelt, in welcher Gestalt dieses Wort auch einige Mahle in der Deutschen Bibel vorkommt; in einigen Gegenden Quälkorn.

Anm. Im Angels. Nieders. und Engl. Spelt, im Ital. Spelta, im Französ. Epeautre, Speute, im Böhmischen Sspalda, bey den heutigen Griechen σπελτον. Man leitet den Nahmen von den doppelten tiefen Spalten her, welche aus der Stellung der Körner an der Ähre entstehen. Indessen kommen im mittlern Lateine die Nahmen Piletum und Bilettum von eben derselben Getreideart vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 183.
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