Traum, der

[655] Der Traum, des -s, plur. die Träume, sowohl im Abstracto und ohne Plural, der Zustand verworrener Vorstellungen im Schlafe, ein mittlerer Zustand zwischen Schlafen und Wachen. Im Traume reden. Es kam mir im Traume vor. Wie im Traume herum gehen, ohne deutliches Bewußtseyn, im Stande verworrener Vorstellungen. Es ist mir noch wie im Traume. Jemanden aus dem Traume helfen, sowohl eigentlich, einen Träumenden erwecken; noch häufiger aber figürlicher, seine undeutlichen und verworrenen Begriffe deutlich machen, ihn zurecht weisen, seine Zweifel heben u.s.f. Als auch die verworrene Vorstellung selbst. Mit schweren Träumen geplagt seyn. Ängstliche Träume haben. Einen Traum haben, Der Traum bedeutet nichts Gutes. Einen Traum deuten, noch mehr auslegen; S. Traumdeuter. Auf Träume halten, sie für Anzeigen künftiger Wirklichkeiten halten. Da gehet mir mein Traum aus, im gemeinen Leben, er wird damit erfüllet, wahr gemacht. Wer weiß, gehet dein Traum nicht heute aus, Weiße. Figürlich werden auch wohl verworrene Vorstellungen eines Wachenden, Einbildungen, Meinungen, welche dem gewöhnlichen und nothwendigen Zusammenhange der Dinge widerstreiten, Träume genannt. S. Träumer.

Anm. Schon bey dem Kero Traum, bey dem Ottfried Droum, im Nieders. Droom, im Engl. Dream, im Schwed. Dröm, im Ißländ. Draumur. S. Träumen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 655.
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