Wohin

[1592] Wohin, eine Partikel. 1. Eine determinative Partikel des Ortes, an irgend einen Ort hin. Er muß doch wohin gegangen seyn, an irgend einen Ort. Seine Sachen anders wohin legen, an einen andern Ort. 2. Eine fragende Partikel des Ortes, für, nach welchen Ort, in welchen Ort? u.s.f. Wohin ist er gegangen? Wohin denken sie? 3. Eine relative Partikel des Ortes. Ich weiß, wohin er gegangen ist. Ich folge ihnen, wohin sie wollen.

Anm. Auch diese Partikel wird sehr häufig getrennt, besonders im gemeinen Leben, welche Trennungen denn von verschiedener Güte sind. In manchen Fällen ist sie nicht anders als getrennt üblich; z.B. wo sollte ich hin? Wo gehet die Reise hin? O Zeit, wo bist du hin? Wo denken sie hin? Andere lassen sich entschuldigen. Ich sehe schon, wo du hin willst, für, wohin du willst; man muß gut zusehen, wo man hintritt. In andern hingegen läßt man sie lieber ungetheilt. Er mag hingehen, wo er hin gehöret, besser, wohin er gehört. Ich kann nicht erfahren, wo er hin gewollt hat, Gell. besser, wohin er gewollt hat. S. Hin.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1592.
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