Die Hieroglyphen

[203] Die Hieroglyphen, aus d. Griech. darunter versteht man eine symbolische (sinnbildliche) Schreibart, vermöge welcher man seine Gedanken durch gewisse Bilder ausdruckt. Man hielt ehemahls diese Erfindung für ein ausschließendes Eigenthum der alten Egypter; aber nachher hat man gefunden, daß sich mehrere Völker dergleichen Zeichen in dem Zustande ihrer frühern Cultur bedient haben, z. B. die Amerikaner. Die Egypter brachten es freilich darin zu einer größern Vollkommenheit; und man bewundert ihre Hieroglyphen noch jetzo auf den Ueberresten der Obelisken. Manche Hieroglyphen waren wegen der bekannten Symbole, daß z. B. eine Schlange die Klugheit, ein Vogel [203] die Geschwindigkeit u. s. w. ausdrückten, leicht zu erklären; andere erforderten einen geheimen Schlüssel, in dessen Besitz sich bei den Egyptern die Priester ausschließend befanden. Daher heißt hieroglyphisch oft so viel als dunkel, räthselhaft.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 203-204.
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