Pelops

[227] Pelops, (Mythol. u. Gesch.) war der unglückliche Sohn des Tantalus, der von diesem seinem Vater einst geschlachtet und den Göttern vorgesetzt wurde (s. Tantalus). Ob zwar gleich die Götter die Bosheit des Wirths merkten, und nicht davon aßen, so verzehrte doch Ceres, aus Zerstreuung oder aus zu großem Hunger, das eine Schulterblatt. Als nun Pelops aus den zerstückten Gliedern vom Zeus wieder zusammengesetzt wurde, so ersetzte Ceres das verzehrte Schulterblatt durch ein elfenbeinernes. Poseidon, sein besondrer Gönner, setzte ihn übers Meer und landete[227] in Elis, wo nun Pelops um des Kön. Oenomaos Tochter, Hippodamia, warb. Allein jener wollte seine Tochter blos dem geben, der ihn im Wettrennen zu Wagen überwänd. Pelops wagte den Kampf, theils im Vertrauen auf seine Posidonischen Pferde, theils durch Bestechung, indem er des Königs Wagenregierer, Myrtilus, beredete, des Oenomaos Wagen mitten aus der Rennbahn umzustürzen. Dies geschah, der König blieb todt, Pelops erhielt die Hipp. und das Reich der Elier; lohnte aber den Myrtill damit, daß er ihn – ins Meer stürzte. Pelops Macht ward nun größer, er breitete sich nicht nur in Griechenland (daher auch ein Theil davon den Namen Peloponnes erhielt), sondern auch auswärts und mehr gegen Abend aus. Auch erneuerte er wieder aufs prächtigste die Olympischen Spiele, und nach seinem Tode wurde er als einer der ersten Heroen vorzüglich geehrt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 227-228.
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