Die Poren

[275] Die Poren (Pori) heißen alle diejenigen Zwischenräume eines Körpers, welche von der ihm eignen undurchdringlichen Materie nicht ausgefüllt werden, sondern zwischen den materiellen Theilen leer bleiben: so z. B. die Löcher in einem Schwamm; ferner die subtilen Oefnungen an der Haut des menschlichen Körpers, die Schweislöcher etc. Eigentlich haben alle Körper solche größere oder kleinere Poren; daher die Benennung [275] porös (Zwischenräume habend) allen Körpern beigelegt werden kann. Vorzugsweise aber nennt man gemeiniglich diejenigen Körper, besonders im Thier- und Pflanzenreiche, porös, welche viele und große, mit den Augen wahrzunehmende Zwischenräume haben, z. B. bei den Blättern der Pflanzen, bei Schwämmen, beim Holze, bei den Häuten der Thiere u. s. w. Daher heißt nun auch diese Eigenschaft eines jeden Körpers, nach welcher sich gewisse Zwischenräume, welche von seiner undurchdringlichen Materie leer sind, in seiner Masse befinden: Porosität (Durchdringlichkeit).

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 275-276.
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