Cambridge [1]

Cambridge [1]

[368] Cambridge (Adolphus Frederik von England, Herzog von), Vicekönig von Hanover, Graf von Tiperary, Baron von Culloden, Kanzler der Universität St.-Andrews in Schottland und Feldmarschall, geb. am 24. Febr. 1774, wurde im 16. Jahre als Fähnrich im Heere angestellt, besuchte dann die Universität Göttingen und hielt sich auch eine kurze Zeit am Hofe Friedrich Wilhelm II. von Preußen [368] auf In den Niederlanden focht er 1793 gegen die Franzosen, gerieth in der Schlacht bei Hondscool (8. Sept.) in Gefangenschaft, wurde aber bald befreit, nach erlangter Mündigkeit 1794 zum Herzog von C. und Obersten ernannt und trat hierauf in die Pairskammer, wo er sich meist zur Opposition hielt.

Nur kurze Zeit kam er 1803 nach Hanover, um die Vertheidigung desselben gegen die Franzosen zu leiten, was er aber bald dem General Walmoden überließ und kehrte erst nach der Besiegung Napoleon's, dessen eifriger Gegner er war, 1816 als Generalstatthalter zurück. Zwei Jahre später vermählte er sich mit der Prinzessin Auguste, einer Tochter des Landgrafen von Hessen-Kassel, aus welcher Ehe ein Sohn, Georg, geb. am 26. März 1819, und eine Tochter, Auguste, geb. am 19. Jul. 1822, am Leben sind, und wurde nach den Unruhen in Göttingen am 22. Febr. 1831 zum Vicekönig von Hanover ernannt, dessen Hauptstadt durch seinen glänzenden Hof und die von ihm ausgehende Beförderung der schönen Künste, vorzüglich des Theaters und der Musik, ungemein gewonnen hat.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 368-369.
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