Cyrus

[493] Cyrus, der mächtige Stifter des großen Perserreichs, der Sohn des vornehmen Persers Kambyses und der Mandane, einer Tochter des Mederkönigs Astyages, dem ein Traum vorgespiegelt hatte, daß sein Enkel ein großer Eroberer werden würde. Aus Furcht übergab er den Kleinen seinem Minister Harpagos, der ihn tödten sollte, allein dieses grausame Geschäft einem Hirten übertrug, der das Kind mit einem, das seine Frau eben todt geboren hatte, vertauschte und am Leben erhielt. C. wuchs unter Hirten auf, bis seine hohe Abkunft entdeckt wurde, worauf ihn Astyages zu seinem Vater nach Persien, einer damals medischen Provinz, schickte. Von Natur herrschsüchtig, ließ sich C., nachdem er Mann geworden war, von Harpagos leicht bereden, die Perser, ein freiheitsliebendes Volk, zur Empörung gegen Astyages aufzurufen. Er führte sie gegen die Meder und durch die Schlacht bei Pasargada (560 v. Chr.) wurden die bisher abhängigen Perser die Beherrscher der Meder. C. erweiterte das neue Reich durch eine Reihe glücklicher Kriege, warf sich zuerst auf Vorderasien, plünderte Armenien aus und griff das mächtige lydische Reich in Kleinasien an. Krösus, der reiche König von Lydien, hatte sich vergebens mit mehren benachbarten Ländern verbunden. C. kam ihm zuvor, schlug ihn erst am Flusse Halys, dann vor den Thoren seiner Hauptstadt Sardes, nahm ihn gefangen und schenkte ihm zwar das Leben, vereinigte aber sein Reich mit dem pers. das er auch durch das babylon. vergrößerte, nach dessen Eroberung er den Juden, die sich noch in der babylon. Gefangenschaft befanden, in ihr Vaterland zurückzukehren erlaubte. Sein letzter Kriegszug galt der Tomyris, Königin der Massageten, die an der äußersten Nordgrenze des pers. Reichs wohnte, gegen die er aber unglücklich focht und 529 sogar das Leben verlor.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 493.
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