Elegie

[650] Elegie, ein aus dem Griechischen entlehnter Ausdruck, der »ach! ach!« rufen bedeutet, wird eine Art lyrischer Dichtung genannt, deren Eigenthümlichkeit in den vorherrschenden Gefühlen wehmüthigen Schmerzes, sanfter Trauer, der Schwermuth, Sehnsucht und Rührung, ausgedrückt in einer milden, ungekünstelten, aber anziehenden Sprache, besteht, daher elegisch so viel wie wehmüthig, schwermüthig u.s.w. heißt. Die Alten wendeten in der Elegie das Distichon (s.d.) als eine sehr geeignete Versart an und später wurden blos der Form wegen alle darin verfaßten Dichtungen Elegien genannt, wenn ihnen auch der innere elegische Charakter ganz abging. Von deutschen Dichtern haben Klopstock, von dessen Oden mehre als Elegien zu betrachten sind, Hölty, Göthe, Schiller und andere Vortreffliches in dieser Dichtungsart geleistet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 650.
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