Faschinen

[11] Faschinen sind Bündel von Reißholz, welche beim Wasserbau angewendet werden, um die Ufer zu befestigen und besonders um Buhnen herzustellen, d.h. Einbaue, welche den Strom in seiner angemessenen Breite einengen, das Ufer vor Beschädigungen zu sichern, den Fluß zu einer allmäligen Veränderung seines bisherigen Bettes bestimmen, ihn einengen, um ihm eine größere Tiefe zu geben u.s.w. In der Verschanzungskunst werden die Faschinen sehr vielfach zum Schutze gegen das feindliche Geschütz angewendet, indem sie die Bestimmung haben, die Kugeln aufzufangen und unschädlich zu machen. Vorzüglich werden sie zum Bau der Belagerungsbatterien verwendet. Die Größe der Faschinen ist sehr verschieden, gewöhnlich haben sie eine Stärke von etwa 1 F., die Länge aber beträgt je nach dem Zwecke, zu dem sie verwendet werden, 6–18 F. Die zum Wasserbau bestimmten Faschinen werden am liebsten aus Weiden verfertigt, weil sich dieses Holz am besten im Wasser hält, sonst nimmt man dazu auch Birken, Erlen, Haseln, aber nicht gern Nadelholz, weil dies zu spröde und leicht entzündlich ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 11.
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