Gewürzinseln

[217] Gewürzinseln oder Molukken (die) sind eine ostind. Inselgruppe zwischen den großen Inseln Celebes und Neuguinea. Zu ihnen gehören eine große Anzahl zum Theil sehr kleiner und unbewohnter Inseln, welche auch in drei kleinere Gruppen geschieden werden: die eigentlichen Molukken im N., die Amboinen in der Mitte und die Bandainseln im S. Alle diese Inseln sind vulkanisch, mit hohen Bergen bedeckt, die zum Theil Vulkane sind, und voll anderer Merkwürdigkeiten, die, sowie die häufigen Erdbeben, von unterirdischem Feuer zeugen. Das Klima ist mild, aber ungesund. Die Thäler sind zum Theil fruchtbar und bieten reizende Gegenden dar. Hier wachsen der Sagobaum, der Muskatenbaum und der Gewürznägleinbaum, welche die Gewürzinseln so wichtig für den Handel machen und ihnen den Namen verschafft haben. Außerdem finden sich auf den Molukken verschiedene ausgezeichnete Holzarten, Kaffee, Zucker, Büffel, Schweine, Kaninchen, Gänse u.s.f. Auch Perlen werden gewonnen. Die wichtigsten Inseln sind unter den [217] eigentlichen Molukken: Dschilolo, Ternate, Tidor, Batchian, Matchian, Oby; unter den Amboinen: Ceram, Amboina und Buru; unter den Bandainseln: Banda, Neira, Timor, Goenong-Api und andere. Oberherren der Molukken sind gegenwärtig die Holländer, welche sie im Anfange des 17. Jahrh. den Portugiesen entrissen. Diese hatten sie 1511 entdeckt. Die Bewohner sind theils Malayen, theils mehre negerartige Stämme. Auch Chinesen, Japaner und Araber finden sich hier, die letztern waren schon vor den Europäern hier, und die gesammte Bevölkerung ist theils mohammedanischer, theils heidnischer Religion, doch hat das Christenthum in neuern Zeiten bedeutende Fortschritte gemacht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 217-218.
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