Grösse

[292] Grösse ist eine relative Eigenschaft der Körper, d.h. eine solche, die ihnen nur in Vergleich mit andern Körpern zukommt. Es hat ein Körper mehr Größe (ist größer) als ein anderer, wenn er diesen an Rauminhalt übertrifft. Man bedient sich des Ausdrucks Größe aber auch in übertragener Bedeutung (z.B. Größe einer Kraft, Seelengröße), sodaß er irgend ein Mehr, das einem Gegenstande der Betrachtung vor einem andern zukommt, bezeichnet. In der Mathematik oder Größenlehre unterscheidet man Zahlengrößen und Raumgrößen. Hier heißt jedes eine Größe, was Größe hat, oder was gemessen werden kann. Man unterscheidet drei Arten von Raumgrößen: Linien, Flächen und Körper. Von den Zahlengrößen handelt die Arithmetik, von den Raumgrößen die Geometrie und zwar die Longimetrie von den Linien, die Epipedometrie oder Planimetrie von den Ebenen und die Stereometrie von den Körpern. Die Raumgrößen unterscheiden sich dadurch von den Zahlengrößen, daß ihre Theile zusammen ein zusammenhängendes, stetig (d.h. ununterbrochen) fortlaufendes Ganze bilden, während die Zahlengrößen aus Einzelnen bestehen, die untereinander nicht stetig zusammenhängen; man nennt daher jene auch stetige, zusammenhängende oder (lat.) continuirliche Größen, diese auch unstetige, ge trennte oder (lat.) discrete Größen.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 292.
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