Hangematten

[330] Hangematten (die) bilden auf den Schiffen die Schlafstellen der Matrosen und Seesoldaten und bestehen aus etwa 6 F. langen und 3 F. breiten Stücken Segeltuchs, welche an den schmalen Enden durch Querhölzer oder durch Tauenden befestigt sind und mittels dieser Befestigung unter dem Verdeck angebracht werden. Die Offiziere pflegen hängende viereckige Körbe (cotts) statt der Hangematten zu haben. Bei Seetreffen wird mit den zusammengelegten Hangematten auf dem Verdeck eine Art von Brustwehr zum Schutz gegen die feindlichen Kugeln gebildet. Man bedient sich der Hangematten in wärmern Ländern, namentlich in Ost und Westindien, auch auf dem Lande, indem man sie an Baumäste oder Pfähle befestigt. Sie sind für die Reisenden die bequemste Bettstelle, weil sie leicht zu transportiren sind und wegen ihrer freischwebenden Stellung vor kriechendem Ungeziefer und wol auch vor wilden Thieren sichern. Die vornehmen Ostindier bedienen sich auch einer Art Hangematten wie wir der Sänften.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 330.
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