Knute

[625] Knute (die) ist ein in Rußland übliches und gesetzlich eingeführtes Prügel- und Strafinstrument, welches aus einem ledernen Riemen besteht, in dessen Enden Draht eingeflochten ist. Der zur Knute verurtheilte Verbrecher wird aufrecht stehend an zwei Pfähle gebunden und mit der Knute auf den Rücken geschlagen. Fast auf jeden Schlag fließt Blut, und 400–120 Knutenhiebe werden der Todesstrafe gleich geachtet, denn oft büßt der Missethäter über der Vollziehung das Leben ein. Der zu dieser höchsten Knutenstrafe Verurtheilte wird überdies auf der Stirn mit einem W., welches Wor, d.h. Schelm oder Schuft, unvergänglich bezeichnet, indem ihm die Haut geritzt und die Wunde mit Pulver eingerieben wird, und sonst wurden ihm auch die Nasenlöcher aufgeschlitzt und die Ohren abgeschnitten. Nachdem sie die Strafe überstanden, werden die Verbrecher nach Sibirien gebracht.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 625.
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