Kokkelskörner

[632] Kokkelskörner oder Fischkörner sind der Same eines in Ostindien wachsenden rankenden Strauches (lat. Menispermum coccalas). Die Steinfrüchte wachsen in Trauben zusammen und sind frisch von purpurrother Farbe. Nach dem Trocknen werden sie graubraun, haben eine runzelige Haut und bittern Geschmack. Dieselben enthalten eine für viele Thiere, namentlich für Fische, betäubende giftige Substanz. Wenn man in stillstehende Gewässer Kokkelskörner wirst, so kommen die Fische, welche dieselben verzehrt haben, in einem Zustande von Betäubung an die Oberfläche desselben und können hier mit den Händen gefangen werden. Diese Art die Fische zu fangen ist jedoch in vielen Ländern verboten, weil der Genuß solcher Fische sich als schädlich bewiesen hat. In Form von Pulver braucht man die Kokkelskörner gegen das Ungeziefer in den Haaren des Kopfs. Auch setzen zuweilen die Brauer dem Biere Kokkelskörner zu, um dasselbe berauschender zu machen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 632.
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