Quebek

Quebek

[608] Quebek, die 1608 von Franzosen gegründete und 1759 von den Engländern eroberte, stark befestigte Hauptstadt der großbritan.

Provinz Untercanada in Nordamerika, liegt am nördl. Ufer des dort über eine Stunde breiten Lorenzstromes, bei dem auf der Abbildung mit vorgestellten 350 F. hohen Diamantvorgebirge, und zählt 23,000 Einw. [608] Die Stadt besteht aus der vorzüglich festen Oberstadt, die schön gebaut ist und wo in dem im Viereck aufgeführten Schlosse der Gouverneur residirt, welcher zugleich Oberstatthalter des brit. Nordamerika ist. Zu der unscheinbarer gebauten und hauptsächlich von Kaufleuten bewohnten Unterstadt führen in den steilen Felsen gehauene Stufen hinab. Die Stadt hat eine Citadelle und wird von mehr als 400 Kanonen vertheidigt; der geräumige Hafen kann 100 Linienschiffe aufnehmen. Q. ist der Sitz der höchsten Regierungsbehörden und Versammlungsort des Parlaments von Untercanada, auch residiren dort ein katholischer und ein anglikanischer Bischof; als wichtigster Handelsplatz von Canada hat es erst in neuerer Zeit an Montreal eine gleichbedeutende Nebenbuhlerin erhalten. Die nächste Umgegend erhält durch viele Landhäuser und Gärten ein sehr freundliches Ansehen. Auf der nahen Abrahamsebene fiel 1759 bei dem daselbst errichteten Denkmale der großbrit. Obergeneral Wolfe in einem siegreichen Treffen gegen die Franzosen, welches die Übergabe von Q. an die Briten zur Folge hatte.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 608-609.
Lizenz:
Faksimiles:
608 | 609
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika