Skolien

[207] Skolien hießen bei den Alten die Tischgesänge, welche von den Personen des Gelages einzeln gesungen wurden, indem zugleich ein Lorber- oder Myrtenzweig von dem jedesmaligen Sänger in Händen gehalten wurde. Der vorzüglichste Gegenstand dieser Lieder waren natürlich die geselligen Freuden beim Mahle, oft jedoch auch Vaterlandsliebe, Verherrlichung eines Helden und dergl. Terpander, welcher um 650 v. Chr. lebte, wird als Erfinder der Skolien genannt. In der Regel waren die Skolien kurz, erst Pindar dichtete längere. Ilgen hat (Jena 1793) eine Sammlung Skolien herausgegeben. Auch in der neuern Poesie hat man kurze Trinklieder Skolien genannt.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 207.
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