Terentius

[389] Terentĭus (Publius) mit dem Beinamen Afer, d.h. der Afrikaner, ein berühmter röm. Lustspieldichter, wurde um 194 v. Chr. in Afrika geboren und wurde schon als Kind zum Sklaven verkauft. Publius Terentius, ein röm. Senator, kaufte ihn, nahm ihn mit nach Rom, ließ ihn erziehen und schenkte ihm nachher die Freiheit, wo er dann den Namen seines frühern Herrn erhielt. Er begann nun, Lustspiele zu dichten, welche Beifall fanden, ihm ein ansehnliches Vermögen und angesehene Gönner und Freunde verschafften. Auf der Rückkehr von einer Reise nach Griechenland, auf welcher er griech. Komödien gesammelt hatte, um sie der röm. Literatur einzuverleiben, erlitt er 161 Schiffbruch, wobei er umkam. Vielleicht starb er auch erst kurze Zeit nach jenem Unglücksfalle Wir besitzen noch sechs Lustspiele von ihm, welche sich durch eine schöne Sprache und viele eingewebte Sinn- und Sittensprüche auszeichnen. Er arbeitete seine Komödien fast alle nach griech. Mustern. Die neuesten Ausgaben seiner hinterlassenen Werke sind die von Perlet (Lpz. 1821 und 1827) und von Reinhardt (Lpz. 1827). Deutsche Übersetzungen haben wir unter andern von Köpke (Lpz. 1805) und von Wolper (2 Bde., Prenzl. 1827–28).

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 389.
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