Trompete

[483] Trompete (die) ist ein Blasinstrument mit schmetterndem, weitschallendem, fröhlichem Tone und besteht aus einer langen, der bequemern Handhabung wegen dreimal zusammengebogenen, messing-, kupfer- oder silberblechenen Röhre, die unten eine trichterförmig erweiterte Öffnung und oben ein Mundstück hat. Ihr Tonumfang geht vom Tenor G bis Discant C, geschickte Bläser verstehen aber denselben noch zu erweitern, was auch durch daran angebrachte Klappen, jedoch auf Kosten des eigenthümlichen Tons des Instruments bewirkt wird. Manchen Tönen geben die Trompeter eigenthümliche Namen und heißen z.B. den tiefsten des Instruments Flattergrob, das zweite c Grobstimme, das kleine g Faulstimme. Die Trompete eignet sich vorzüglich zu festlicher und zu kriegerischer Musik, ist auch daher bei der Reiterei, wo die Trompeter gewöhnlich mit Schimmeln beritten gemacht werden, jetzt fast allein im Gebrauch. Ihr durchdringender Ton eignet sich besonders, Signale damit zu ertheilen, und man hat sie dazu auch hin und wieder beim Fußvolke eingeführt; Parlamentairs werden gewöhnlich von Trompetern zum Zeichen ihrer friedlichen Absichten begleitet. Die Erfindung der Trompete ist uralt, und bei den alten Griechen hieß das entsprechende Instrument Salpinx, bei den Römern Tuba, und beide bestanden aus langen Metallröhren mit erweiterter, unterer Offnung. Im ehemaligen deutschen Reiche gab es gelernte und ungelernte Trompeter, und erstere bildeten eine Art Zunft, Kameradschaft geheißen, welche 1632 von Ferdinand II. privilegirt wurde und zu der auch die Heerpauker gehörten. Über beide hatte der Kurfürst von Sachsen als Erzmarschall des h. röm. Reichs ein besonderes Schutzrecht auszuüben.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 483.
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