Vademecum

[549] Vademēcum, ein aus mehren lat. Worten zusammengesetzter Ausdruck, der eigentlich »gehe mit mir« heißt, und nach seiner ersten Benutzung als Titel eines Gebetbuchs, des zu Köln 1709 herausgekommenen »Vademecum frommer Christen«, vielfach als Titel für Sammlungen witziger Einfälle, Anekdoten und Schwänke oder dafür ausgegebener Geschichten gebraucht, mitunter auch kleinen gemeinnützigen Schriften gegeben worden ist. Weil es jedoch in jenen erstern Sammlungen an wenig ansprechenden Geschichten, theils an Wiederholung der längst bekannten bessern nicht fehlt, so kam für beide der Spottname Vademecumsgeschichten auf, worunter also alberne oder abgedroschene zu verstehen sind.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 549.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika