Adler

23. Steinadler.
23. Steinadler.
24. Fischadler.
24. Fischadler.
25. Weißschwänziger Seeadler.
25. Weißschwänziger Seeadler.
26. Röm. Legionsadler.
26. Röm. Legionsadler.
Wappenkunde. I.
Wappenkunde. I.

[15] Adler, Unterfamilie der Falken, mit oben plattem Kopf, starkem, geradem, nur an der Spitze gekrümmtem, zahnlosem Schnabel, starken Läufen, nackten Zehen und sehr starken Fängen. Etwa 60 über die ganze Erde verbreitete Arten. Gattungen: Eigentlichter A. (Aquĭla), mit völlig befiedertem Lauf (daher Hosen-A.); hierher der gemeine A. (Stein-, Gold-A., A. chrysaĕtus Bp. [Abb.]), dunkelbraun, Europa, Asien, Nordamerika, in Deutschland selten; Königs-A. (Kaiser-A., A. imperiālis Bechst.) schwarzbraun, Südeuropa, Westasien, Nordafrika, in Deutschland selten; Schrei-A. (A. naevĭa Briss.), kleiner, dunkelbraun, Europa, Asien, Nordafrika, bei uns häufiger. Hauben-A. (Spizaĕtus), mit völlig befiedertem Lauf und Federschopf am Hinterkopf; hierher der Schopf-A. (S. occipitālis Vieill.), schwarzbraun, Afrika. und Harpyie (Thrasaĕtus), ebenfalls mit Federschopf, Lauf vorn bis zur Mitte befiedert, sonst getäfelt, Füße ungewöhnlich kräftig; einzige Art die Harpyie (T. destructor Gray), gewaltigster aller echten Raubvögel, 1 m lg., Kopf und Hals aschgrau, sonst schieferschwarz, Brust und Unterseite weiß, zum Teil schwarz getüpfelt, Südamerika. Schlangen-A. (Circaĕtus), Lauf nur oben befiedert, in Europa, Afrika, Indien vertreten; bekannteste Art der gallische Schlangen-A. (C. gallĭcus Boie), graubraun, unten weiß, bräunlich gefleckt, Europa, Westasien, Afrika, selten auch in Deutschland. Fisch-A. (Pandĭon), Läufe kurz, nackt, mit Wendezehe; einzige Art der Fisch-A. (Fischaar, Fluß-A., Entenstößer, P. haliaĕtus Cuv. [Abb.]), braunschwarz, Unterseite, Scheitel und Nacken weiß, fast überall verbreitet, in Deutschland Zugvogel, jagt an Gewässern, der Fischerei schädlich. See-A. (Haliaĕtus), Lauf nur in der obern Hälfte befiedert, weit verbreitet; hierher der weißköpfige See-A. (H. leucocephălus L.), braun, Hals und Kopf weiß, im Norden Europas, Amerikas, in Deutschland selten; weißschwänziger See-A. (H. albicilla Gray [Abb.]), braun, Schwanz weiß, Nordeuropa, Nordasien; auch in Norddeutschland, beide gern am Wasser, stoßen auf Fische und Wasservögel, auch auf Hasen etc. Gaukler (Helotársus), Lauf nackt, beschildert; bekannteste Art H. ecaudātus Gray, mattschwarz, Rücken und Schwanz braun, Afrika. – Der A., schon frühzeitig als Heereszeichen gebraucht (von den Persern, Ägyptern, röm. Legionen [Abb.] und den Napoleonischen Armeen), ist eins der häufigsten Wappenbilder [Tafel: Wappenkunde I, 20]. Der Doppel-A. [Taf. I, 21] kam von den oström. Kaisern nach Deutschland, wo er jedoch erst seit Kaiser Sigismund von 1433 an beständig geführt wurde, [15] und nach Rußland (seit 1472). Österreich behielt ihn nach Auflösung des alten Deutschen Reichs (1806) bei.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 15-16.
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