Animalisation

[69] Animalisatĭon (lat.), Vertierung; in der Physiologie allmähliche Umwandlung des Verdauten zur Körpersubstanz des Tieres. Animalisieren, Verfahren der Färberei und Zeugdruckerei, durch das Baumwolle befähigt wird, Farbstoffe festzuhalten, wie es die Wolle an sich tut; es besteht in einer Imprägnation der Baumwolle mit Eiweißkörpern (Albumin, Kaseïn). Animālisch, tierisch, aus dem Tierreich herkommend, den Tieren eigentümlich; animalische Bäder, Tierbäder, das Einbringen kranker Glieder in die geöffnete Leibes- oder Brusthöhle frisch geschlachteter Tiere, früher als Mittel gegen Rheumatismus, Lähmungen etc. in Ansehen; animalische Funktionen, Verrichtungen, die nur im tierischen Körper sich finden (Empfinden, freiwilliges Bewegen, Schlaf, Denken), im Gegensatz zu den vegetativen, die auch den Pflanzen eigen sind (Ernährung, Wachstum, Atmen).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 69.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika