Ausdehnung

[126] Ausdehnung, in der Physik die Eigenschaft aller Körper, Raum einzunehmen; dann auch die Vergrößerung des Rauminhaltes oder Volumens. Alle Körper besitzen die Fähigkeit, sich auszudehnen (Ausdehnbarkeit, Expansibilität). Durch Wärme werden alle Körper ausgedehnt, durch Zug nur die festen. Die Gase besitzen bei jeder Temperatur ein selbständiges Ausdehnungs-(Expansions-) bestreben, indem sie jeden noch so großen ihnen gebotenen Raum selbsttätig ausfüllen. Die A. der Längen-(Volumen-)einheit durch Erwärmung um 1°C. nennt man den linearen (kubischen) Ausdehnungskoeffizienten; der lineare beträgt für Eisen 0,122, Kupfer 0,171, Messing 0,188, Zink 0,294, Glas 0,861. Der kubische Ausdehnungskoeffizient ist bei festen Körpern gleich dem dreifachen des linearen; bei Flüssigkeiten und Gasen kommt nur der kubische in Betracht. Derselbe ist bei den meisten Flüssigkeiten für verschiedene Temperaturen verschieden; nur bei Quecksilber ist er fast konstant (0,18.153), weshalb sich dasselbe als Thermometerflüssigkeit gut eignet; sehr unregelmäßig verhält sich Wasser (s.d.). Gase und Dämpfe haben nahezu denselben Ausdehnungskoeffizienten; 0,3.665 oder 1/273.A., in der Geometrie s.v.w. Dimension.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 126.
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