Glas

696. Herstellung von Glasflaschen.
696. Herstellung von Glasflaschen.

[686] Glas, durch Schmelzen entstehendes Gemenge von Verbindungen der Kieselsäure mit Metalloxyden (Natron, Kali, Kalk, Bleioxyd etc.), beim Sinken der Temperatur zähflüssig und formbar, beim Erkalten starr und durchsichtig oder durchscheinend oder undurchsichtig, mit großer chem. Beständigkeit, zu optischen Zwecken (bes. Flint- und Crown-G.), zu Gefäßen (Hohl-G.), Bedeckung von Flächen (Tafel-G.), auch in der Kunst (s. Glaskunstindustrie) verwendet. Nach der Farbe zerfällt es in weißes, grünes, gefärbtes G. Die Herstellung erfolgt in Glashütten, wo das zum G. bestimmte Gemenge (Glassatz) in Glashäfen geschmolzen und dann in die gewünschten Formen geblasen oder gegossen wird; das fertige G. wird durch die Glasraffinerie (Schleifen mit kleinen Schleifscheiben und Schleifsteinen auf einer Art Drehbank oder Ätzen) zugerichtet. Der Glaser schneidet das Spiegel-und Fenster-G. mittels eines rohen Diamanten ( Schneiddiamant) zu. [Abb. 696: Herstellung von Flaschen; der Glasmacher nimmt mit der Pfeife p aus dem Ofen eine der Flasche entsprechende Glasmenge, rundet diese in den Höhlungen der Motze m, schreckt sie in Wasser ab und schiebt einen Teil über das Pfeifenende a; nach Anwärmen, Hineinblasen und Schwenken entsteht die Birnenform b, durch Formen im Zylinder die Flaschenform c; der wieder erwärmte Boden d wird eingedrückt, darauf das Hefteisen an die Flasche geheftet und diese von der Pfeife durch Anfeuchten losgesprengt; endlich wird das Mundstück mittels der »Schere« geformt und die fertige Flasche e nach dem Kühlofen gebracht; f zeigt die Form einer Kristallflasche.]

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 686.
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